Das Zeltlager

Das Wort Zeltlager beschreibt in erster Linie eine Unterkunftsart. Das ist leicht verständlich, spiegelt die Realität aber nur ungenügend wieder, denn hinter dem offensichtlichen verbirgt sich mehr. Wenn wir, die Leiter der KJR, von Zeltlager sprechen, sprechen wir damit gleichzeitig von Gemeinschaft, Glück, Hoffnung, Sommer, Spaß, Entspannung, Urlaub, Natur, tollen Erinnerungen, schlimmen Erinnerungen, jeder Menge Arbeit und noch so viel anderem.

Doch bleiben wir zuerst beim Konkreten: unsere Zeltlager finden meist abgelegen in der Natur statt. Infrastruktur wie Lagerküche und sanitäre Anlagen sind jedoch Selbstverständlich.  In 10 bis 15 Zelten zu je 8 bis 12 Personen verbringen hier nun ungefähr 100 junge Menschen 10 Tage Urlaub zusammen  in nahezu “geschlossener Gesellschaft”.

Es gibt weder Fernseher, noch Konsole oder PC. Die sind aber auch garnicht notwendig, denn draußen spielt es sich mit alten und neuen Freunden ohnehin viel besser. Wenn man nicht eh schon völlig erschöpft vom Tagesprogramm ist. Für Neulinge ist das abendlich Lagerfeuer etwas ganz besonderes, an dem wir gemeinsam die interessantesten Ereignisse des Tages revue passieren lassen. Doch auch für die alten Hasen ist es immer wieder erstaunlich, was für großartige Stimmungen beim gemeinsamen Singen unter dem Sternenhimmel aufkommen können.

10 Tage ohne Eltern, Familie und daheimgelassene Freunde sind nicht immer leicht zu verdauen, besonders für die ganz Kleinen. Aber wenn dann einmal das Heimweh ins Spiel kommt, bleibt man nicht lange allein und es ist umso schöner von der Gruppe aufgefangen und aufgemuntert zu werden.

Sich in einer solchen Gemeinschaft einzufinden bedarf natürlich einer gewissen Bereitschaft und Offenheit, doch spätestens nach der ersten Woche sind die anfänglichen Barrieren meist verschwunden, und jeder kann sich voll auf das Lagerleben einlassen. Am Ende bleiben dann jede Menge Erinnerungen, neue Freunde und ein wenig Trauer, die aber hoffentlich in Vorfreude auf das nächste Jahr umschlägt.